Die Banken in der Schweiz sind ein Grundpfeiler der Wirtschaft und trugen im Jahr 2024 5 % zur schweizerischen Wirtschaftsleistung (BIP) bei. Die Banken in der Schweiz beschäftigen etwa 158'000 Mitarbeiter direkt, was 4 % der gesamten Beschäftigung entspricht. Zudem führen die von Banken in Anspruch genommenen Leistungen von Zulieferern und zugewandten Branchen zu indirekter Beschäftigung: Auf einen Mitarbeiter bei Banken kommt ein weiterer Mitarbeiter ausserhalb des Bankensektors. Banken bieten zudem attraktive Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter sowie attraktive Ausbildungswege für Berufseinsteiger. Banken tragen als bedeutende Steuerzahler zu den öffentlichen Finanzen bei. Im Jahr 2023 betrugen die Beiträge aus direkten und indirekten Steuern etwa CHF 21 Milliarden, was 13 % der Gesamtsteuereinnahmen auf Landes-, Kantons und Gemeindeebene entspricht.
Die Breite der Produkt- und Dienstleistungspalette der Schweizer Banken erzeugt erhebliche Netzwerkeffekte innerhalb des Sektors sowie mit anderen Unternehmen und Haushalten. Der Bankensektor spielt dabei eine zentrale Rolle als Dienstleister und Intermediär. Die Zusammenarbeit zwischen grossen und kleineren Finanzdienstleistern führt zu verbesserten Angeboten und breitem Zugang zu einer Vielzahl von Finanzprodukten. Kleinere Institute nutzen oft das kooperative Umfeld und spezialisieren sich auf bestimmte Teilbereiche. Systemrelevante Banken können durch ihre Grösse das gesamte Leistungsspektrum, einschliesslich für grössere Akteure und solche mit komplexeren Bedürfnissen, bereitstellen und damit eingehergehend hochspezialisiert Karrierepfade für ihre Mitarbeiter ermöglichen. Die internationalen Aktivitäten der grösseren Banken ermöglichen Skaleneffekte und Effizienzgewinne und ermöglichen Kunden in der Schweiz den Zugang zu den globalen Kapitalmärkten und internationalen Investitionen. Insgesamt ist der Finanzsektor der Schweiz ein gut entwickeltes Ökosystem, das sowohl Kapitalflüsse als auch den Zugang zu Dienstleistungen erleichtert und damit den Status der Schweiz als führender globaler Finanzplatz untermauert.
Der Schweizer Finanzplatz bringt signifikante Vorteile für die Realwirtschaft. Banken in der Schweiz unterstützen die Wirtschaft durch ein umfassendes Angebot an Bankprodukten und -dienstleistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen. Mit einem Beitrag von 45 % liefert der Finanzplatz zudem den grössten Beitrag zum Leistungsbilanzüberschuss der Schweiz. Im Vergleich zu europäischen Wettbewerbern geniessen Schweizer Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) einen umfassenden Zugang zu Finanzierungen bei durchschnittlich geringeren Finanzierungskosten. Der auch vom Finanzsektor vermittelte Kapitalzufluss in die Schweiz erleichtert dabei die inländische Finanzierung von Unternehmen, Haushalten und des öffentlichen Sektors. Dazu trägt die Vermögensverwaltung mit Kundeneinlagen signifikant bei, zusätzlich zur wirtschaftlich bedeutsamen Wertschöpfung aus der Verwaltung von Kundenanlagen. Die Realwirtschaft profitiert auch vom starken Schweizer Franken und tiefer Inflation sowie vergleichsweise tiefen Risikoprämien. Dies ist auch ein Spiegelbild der stabilen wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse in der Schweiz. Zudem ermöglichen Banken in der Schweiz mit ihren Zahlungsverkehrs- und Handelsfinanzierungsprodukten das für die exportorientierte Wirtschaft so wichtige internationale Geschäft.
Der Finanzsektor stimuliert das Wirtschaftswachstum, indem ausländisches Kapital — insbesondere aus der Vermögensverwaltung — essenzielle Mittel für lokale Branchen bereitstellt und die Finanzierungskosten senkt. Die Schweiz gilt in internationalen Rankings als Spitzenreiter in der «Financial Openness», gemessen am Verhältnis der ausländischen Anlagen und Verbindlichkeiten zum BIP. Darüber hinaus festigt der Ruf der Schweiz als «sicherer Hafen» während globaler Wirtschaftskrisen diese Position weiter; selbst in Rezessionszeiten kann die Schweiz typischerweise mit hohen Kapitalzuflüssen rechnen. So entsteht ein Kreislauf, der die Schweizer Wirtschaft stärkt und es dem Land ermöglicht, globales Vermögen effektiv zu verwalten, ohne dass der Zufluss ausländischer Gelder in Schweizer Wirtschaftsbereiche, so beispielsweise den Immobilienmarkt, signifikante Verzerrungen verursacht.
Der Schweizer Finanzsektor spielt eine zentrale Rolle bei der Positionierung der Schweiz als globale Innovationsführerin. Die Schweiz verfügt über eine florierende Start-up-Industrie, die zwischen 2015 und 2024 ein jährliches Wachstum von 14 % bei der Anzahl der Unternehmen verzeichnet hat. Finanzinstitute, einschliesslich des Infrastrukturproviders SIX, fördern Innovationen, indem sie mit FinTechs zusammenarbeiten und Lösungen wie beispielsweise digitale Zahlungssysteme und Blockchain-Technologien implementieren. Darüber hinaus bietet das robuste Ökosystem von Banken und Risikokapitalgesellschaften in der Schweiz essenzielle Finanzierungen für Start-ups, wobei erhebliche Investitionen in die Finanzmarktinfrastruktur und Unternehmen mit Blockchain-Bezug fliessen. Diese kollaborative Beziehung zwischen traditionellen Finanzakteuren und innovativen Start-ups verbessert nicht nur die Position der Schweiz als internationales Innovationszentrum, sondern stellt auch sicher, dass der Finanzsektor am Puls des technologischen Fortschritts bleibt.
Die Schweiz spielt eine wichtige Rolle in der globalen Finanz-Governance und nutzt ihren Status als bedeutendes Finanzzentrum zur Mitgestaltung der internationalen Finanzmarkt-Politik. Als Mitglied multilateraler Organisationen, wie dem Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS), beteiligt sich die Schweiz aktiv an der Gestaltung globaler Finanzstandards, die, wenngleich oft nicht rechtsverbindlich, direkte Auswirkungen auf grenzüberschreitende Geschäftsabläufe und die finanzielle Stabilität im Inland haben. Die starke Vertretung des Landes in solchen Foren wird durch seinen robusten und global relevanten Finanzsektor ermöglicht, auch getrieben durch die verbleibende global systemrelevante Bank. Als kleines Land muss die Schweiz dabei ständig ihren Platz in diesen Gremien behaupten, wie der anfängliche Ausschluss aus den G20 nach der Finanzkrise von 2008 zeigt. Der Schweizer Finanzsektor setzt sich so nicht nur für nationale Interessen ein, sondern erhöht auch die wirtschaftliche und politische Relevanz des Landes auf der globalen Bühne und verschafft ihm einen entscheidenden «Sitz am Tisch».
Dieser kommt sowohl dem Finanzplatz als auch der breiteren Schweizer Wirtschaft und der Aussenpolitik des Landes zugute.
Ein international abgestimmter, zielgerichteter regulatorischer Rahmen schützt die Stabilität der Banken und sorgt für gleich lange Spiesse im internationalen Wettbewerb. Die Stabilität und Reputation des Schweizer Finanzplatzes und der Banken ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg im internationalen Geschäft, insbesondere den Wachstumsmärkten. Eine international anerkannte Regulierung und Aufsicht bildet die Leitplanken zum Schutz der Stabilität der Banken und der Gesamtwirtschaft. Die internationalen Gremien wie der Basler Ausschuss, der Finanzstabilitätsrat und der Internationale Währungsfonds haben in umfangreichen Prüfprozessen dem Schweizer Regelwerk wiederholt die Einhaltung der globalen Standards attestiert. Im Inland haben «makroprudentielle Werkzeuge» ihren Beitrag zur Eindämmung von Blasenrisiken im Immobilienmarkt geleistet, einer der wichtigsten Vermögenspositionen von Schweizer Haushalten, Unternehmen und Anlagefonds einschliesslich Pensionskassen sowie das wichtigste Kreditsegment der Banken. Systemrelevante Banken halten zusätzliche Kapital und Liquiditätspuffer entlang internationaler Prinzipien. Die Schweizer Regulierung sollte auch in Zukunft auf die internationale Abstimmung setzen, wobei die Umsetzung risikobasiert und zielgerichtet erfolgen sollte. Angesichts der globalen Ausrichtung des Finanzplatzes und seiner Banken dürfen internationale Aktivitäten nicht benachteiligt werden. Gleichzeitig sollte die internationale Geschäftstätigkeit keine Risiken in einem Mass importieren, welche die Schweiz unter Berücksichtigung von Kosten und Nutzen nicht tragen will oder kann.