// . //  Publikationen //  Switzerland's Digital DNA 2021

Gut drei Viertel der Schweizer Bevölkerung plant nach den Erfahrungen mit Homeoffice, Distant Learning und Online-Shopping während der Corona-Pandemie, ihre digitalen Fähigkeiten zu verbessern. Für Berufstätige geht es dabei auch um Teilhabe an der digitalen Transformation: Sechs von zehn Teilnehmern einer repräsentativen Befragung erwarten, dass Internet und Technologie neue Jobs für Leute wie sie schaffen. Angesichts solcher Perspektiven bleibt die grundsätzliche Einstellung zur Digitalisierung unverändert positiv. Die Oliver-Wyman-Studie «Switzerland Digital DNA» wurde dieses Jahr zum fünften Mal durchgeführt und erneut im Rahmen der von digitalswitzerland initiierten Schweizer Digitaltage veröffentlicht.

Die mit der Corona-Pandemie verbundenen Einschränkungen haben in der Schweiz wie in vielen anderen Ländern die Digitalisierung beschleunigt. Daraus ergibt sich aber auch ein Aufholbedarf, wie eine repräsentative Befragung der internationalen Strategieberatung Oliver Wyman mit rund 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigt. Danach wollen 44 Prozent aller Befragten ihre technologischen Fähigkeiten weiterentwickeln. Vor allem bei den Jüngeren ist dieser Wunsch ausgeprägt. Bei 20 Prozent aller Befragten geht es dagegen erst einmal darum, sich mit neuen Technologien vertraut zu machen; in diese Richtung äussern sich vor allem Ältere. Insgesamt bekundeten 76 Prozent der Schweizer Bevölkerung ihren Lernwillen.

Der wachsende Stellenwert digitaler Technologien ist vor allem Berufstätigen sehr bewusst. So erklärten 62 Prozent, dass Internet und Technologien Jobs für Menschen wie sie schaffen. Davon sind naturgemäß vor allem Beschäftigte in der ITK-Branche überzeugt (88 Prozent). Doch auch unter Freiberuflern (71 Prozent) und in mehreren Dienstleistungsbranchen herrscht Zuversicht. Gut jeder fünfte Befragungsteilnehmer fürchtet allerdings, mit der Geschwindigkeit des technischen Fortschritts nicht mithalten zu können; das gilt insbesondere für Arbeitskräfte im Gastgewerbe, im Handel und in der öffentlichen Verwaltung.

Zurückhaltung bei Datenweitergabe an Technologiefirmen und Online-Händlern

Über alle Branchen hinweg vertraut die Schweizer Bevölkerung Spitälern, Ärzten und Krankenkassen mehr als jedem anderen Wirtschaftszweig, wenn es um die Weitergabe persönlicher Daten geht. Der Umfrage zufolge trifft dies auf 69 Prozent zu. Ähnlich positiv beurteilen die Befragten ansonsten nur ihre Banken und den Wissenschaftsbereich (Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstitute). Misstrauen herrscht dagegen vor allem gegenüber Online-Händlern und Technologiefirmen. Lediglich 24 Prozent der Befragten vertrauen diesen wachstumsstarken Wirtschaftszweigen; 56 Prozent mangelt es daran. Für die heimischen Online-Händler enthält die Umfrage aber auch eine positive Botschaft: Sie konnten von den pandemiebedingten Mehreinkäufen über das Web stärker profitieren als ausländische Wettbewerber.

Das Thema Vertrauen und damit verbunden ein restriktiver Umgang mit Daten wird Unternehmen weiter beschäftigen. 61 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Oliver-Wyman-Umfrage betonten, dass sie nur ungern Daten an Dritte weitergeben würden; im Vorjahr lag dieser Anteil sogar noch höher. Die anhaltende Skepsis resultiert unter anderem aus der Sorge um Cyberangriffe. Gut 70 Prozent der Schweizer Bevölkerung geht davon aus, dass Internet und Technologie zu einem Anstieg der Cyberkriminalität führen.

Beim Schutz ihrer Daten und der weiteren Verbreitung digitaler Technologien wollen sich die Schweizer allerdings nicht allein auf Unternehmen verlassen. Die Mehrzahl der Befragten hält nach wie vor eine verstärkte Regulierung des Technologiesektors für nötig; Frauen stimmen dieser Aussage sogar zu 65 Prozent zu.